Holocaust-Gedenktag
„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer.“ Mit diesen eindringlichen Worte Willy Brandts war der offizielle Holocaust-Gedenktag der Stadt Marl in der Aula der Scharounschule überschrieben. 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ging es inhaltlich insbesondere um die gezielte Massenmanipulation durch die NS-Propaganda: Mit zwei Beiträgen beteiligte sich das ASGSG an der Gedenkveranstaltung:
Mit dem Titel „Isolieren - Juden verschwinden aus dem Kulturleben.“ erinnerte die Music forever AG anhand des Beispiels der Comedian Harmonist, die bekanntlich zur Hälfte aus jüdischen Mitgliedern bestanden, an das Entfernen der Juden aus Gesellschaft und Kultur Deutschlands und Europas durch Vertreibung, Verhaftung, Deportation und Ermordung . Dazu ließ die Music forever AG (Furkan Özyurt, Samira Sharifi, Parsa Mir Anbari, Henry Nacke, Moritz Bösing, Mira Kückelmann, Amalia Mahmood, Tara Kuczyk, Darian Dreier, Felia Mahmood, Helin Yigiter, Leonard Matuszkiewicz, Kayra Matiello unter der Leitung von Andrea Kittel) ein Instrument nach dem anderen aus einem Musikstück der Comedian Harmonist „aussteigen“ und verstummen.
„Diffamieren - gestern wie heute? Ein Beitrag über antisemitische NS-Hetz-Propaganda im Vergleich mit der rassistischen Propaganda von heute“ lautete der Titel des zweiten Beitrags, der vom Leistungskurs Geschichte des ASGSG (Vanessa Birichs, Emelie Bronzel, Hannah Elbers, Lena Fischer, Lotta Scheffler, Aron Stemick und Mika Zikeli unter der Leitung von Marc Wystup) umgesetzt wurde: Im Beitrag wurde verdeutlicht, wie ähnlich die Tarnsprache der neuen Rechten z.B. im Begriff „Remigration“ der NS-Propaganda ist. Vor diesem Hintergrund erinnerten die Mitglieder des Leistungskurses die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung daran, dass das Gedenken an Auschwitz nicht der Beweihräucherung des eigenen Gewissens dienen darf, sondern auf Gegenwart und Zukunft ausgerichtet werden muss: „Nie wieder!“